Myokine und Adipokine - wie die Körperzusammensetzung das Immunsystem beeinflusst

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Unsere Körperzusammensetzung hat einen wesentlichen Einfluss auf das Immunsystem unseres Körpers. 

Unser Körper ist ständig damit beschäftigt, Viren, Bakterien und andere potentiell krankmachende Erreger abzuwehren. Alles, was in den Körper hinein kommen will, muss zunächst geprüft werden, ob es dem Körper schadet oder nützt. Das braucht eine sorgfältig dosierte Immunreaktion, was ein gut ausbalanciertes Immunsystem voraussetzt.

Muskel- und Fettgewebe spielen bei diesen Stoffwechselprozessen eine entscheidende Rolle, da sie beide Signalstoffe, so genannte Interleukine absondern, die die Entzündungsreaktion beeinflussen. Die Signalstoffe, die vom Fettgewebe freigesetzt werden, heissen Adipokine und jene, die von den Muskeln freigesetzt werden heissen Myokine. 

Adipokine - die Gefahr aus dem braunen Fett

Es gibt 2 verschiedene Arten von Fettgewebe: das (weisse) subkutane oder Unterhautfettgewebe und das (braune) Viszeralfett, welches die Organe umkleidet. Gefährlicher für unseren Stoffwechsel ist das braune Organfett. Letzteres weist eine höhere Stoffwechselaktivität auf als das subkutane Fett. (1) Zu den Adipokinen gehören Leptin, Resistin und Interleukin-6 (IL-6), die im Körper entzündungsfördernd wirken und die Insulinsensitivität der Zellen senken [3, 4]

Daraus kann ein erhöhtes Risiko für Folgeerkrankungen insbesondere des Herz-Kreislaufsystems wie Bluthochdruck, aber auch Stoffwechselstörungen wie metabolisches Syndrom, Fettstoffwechselstörung, Diabetes Typ 2, und auch ein geschwächtes Immunsystem entstehen [1].

 

DIe Myokine machen sich stark für Ihre Gesundheit

Auf der anderen Seite stehen die Myokine. Diesen Namen tragen sie, weil diese Immunbotenstoffe teilweise nicht von den Immunzellen, sondern von den Muskelzellen hergestellt werden. Es sind bislang einige Interleukine bekannt, die bei körperlicher Aktivität durch die Aktivierung von Muskelzellen ausgeschüttet werden. Besonders gut erforscht sind in dieser Hinsicht die Interleukine IL-6, IL-8 und IL-15.

Neben den positiven Effekten der Myokine wurde bei regelmäßigem Training eine starke Zunahme an T-Zellen – den Immunzellen unseres erworbenen Immunsystems – festgestellt. Die Anzahl an erschöpften T-Zellen sank dagegen. [5]

Eine Studie von Mariani et al. konnte zeigen, daß bei einem Anstieg der Skelettmuskelmasse eine höhere Anzahl an Immunzellen im Blut vorliegt und damit belegen, daß die Muskulatur im Zusammenhang zum Immunsystem steht [6].

Nach langen Bewegungspausen kommt es zu einem Abbau von T-Lymphozyten, welche für die Immunabwehr verantwortlich sind. Durch regelmässiges Krafttraining werden Myokine in den Muskelzellen produziert, die den Aufbau von T-Lymphozyten (Abwehrzellen) fördern und so das Immunsystem stärken [7].

 

Auch das Verhältnis von viszeralem Fett und Muskelmasse spielt eine Rolle. Denn ein hoher viszeraler Fettanteil in Verbindung mit einer geringen Skelettmuskelmasse geht ebenso mit den Folgeerkrankungsrisiken für Diabetes II, Fettstoffwechselstörungen, einer Fettleber und Bluthochdruck einher.

Das erklärt, wieso es sinnvoll ist, die Körperzusammensetzung zu kennen. Eine gute Möglichkeit dazu ist die InBody-Körperanalyse.

Regelmäßiges Krafttraining und ausgewogene Ernährung reduziert das viszerale Fett und verbessert insgesamt das Immunsystem.

Zusammengefasst kann man also sagen, dass durch regelmäßiges Krafttraining und ausgewogene Ernährung kann das viszerale Fett reduziert werden. Damit wird das Risiko für schädliche Entzündungsreaktionen vermindert und das Immunsystem insgesamt verbessert [8, 9].

Quellen

(1) 12 P. Mancuso: The role of adipokines in chronic inflammation. In: ImmunoTargets and therapy. Band 5, 2016, S. 47–56.

(2) Gruzdeva, O., Borodkina, D., Uchasova, E., Dyleva, Y. & Barbarash, O. (2018). Localization of fat depots and cardiovascular risk. Lipids in Health and Disease 17:21

(3) 11 de Heredia, F. P., Gómez-Martínez, S. & and Marcos, A. (2012). Chronic and degenerative diseases. Obesity, inflammation and the immune system. Proceedings of the Nutrition Society 71: 332–338.

(4) Janochovaa, K., Haluzika, M., Buzgab, M. (2019). Visceral fat and insulin resistance – what we know? Biomed P ap Med Fac Univ Palacky Olomouc Czech Repub. 163 (1): 19-27.

(5) Naseem, S., Hussain, T., & Manzoor, S. (2018). Interleukin-6: A promising cytokine to support liver regeneration and adaptive immunity in liver pathologies. Cytokine & Growth Factor

(6) Mariani, E. et al. (1999). Vitamin D, thyroid hormones and muscle mass influence natural killer (NK) innate immunity in healthy nonage narians and centenarians.

(7) Wayne, L. & Westcott, PhD. (2012). Resistance Training is Medicine: Effects of Strenght Training on Health.

(8) Simpson, R. J., Kunz, H., Agha, N. & Graff, R. (2015). Exercise and the Regulation of Immune F unctions. Progress in Molecular Biology and Translational Science 135: 355-380

(9) Schmidt, F. M., Weschenfelder, J., Sander, C., Minkwitz, J. et al. (2015).Inflammat ory Cytokines in General and Central Obesity and Modulating Effects of Physical Activity. PLoS ONE 10 (3): 0121971.