Die Schilddrüse, Thermoregulation und der Jojo-Effekt

#

Der Mensch ist ein sogenanntes homöothermes Lebewesen. Das heisst, die Funktion des Körpers hängt stark von der Aufrechterhaltung einer stabilen Körpertemperatur ab.

Die Körperkerntemperatur ist die Temperatur, die rund um die inneren Organe herrscht. Im Nor­malmodus sollte sie rund 37 Grad betragen (rektal gemessen). Wenn der Körper situativ Höchst­leistungen erbringen muss, etwa bei starker körperlicher Betätigung oder bei der Abwehr von Krankheitserregern, ist dazu ein kurzfristiger Anstieg der Temperatur von bis zu 40 Grad sinnvoll. Darüber hinaus könnte es jedoch gefährlich werden.

 

Ein Leistungssportler braucht viel mehr Energie zur Thermoregulation als für die Muskelarbeit. 

Um die Temperaturregulation sicherzustellen braucht der Körper sehr viel Energie. Ein Leistungssportler benötigt bis zu drei Viertel seiner Energieleistung für die Kühlung des Körpers und nur einen Viertel für die primäre Muskelarbeit. Aus die­sem Grund ist auch atmungsaktive Kleidung sehr wichtig bei körperlicher Belastung, damit es nicht zu einem Wärmestau im Körper kommt.

Die Schilddrüse regelt die Temperatur

Ein wichtiges Organ für die Temperaturregulierung ist die Schilddrüse. Die dort produzierten Hormone sind neben Cortisol und Insulin die Hormone, die am meisten Einfluss auf den Stoffwechsel und das Gewicht haben. Arbeitet die Schilddrüse weniger, so ist der Gesamtgrundumsatz tiefer und als Folge wird auch die Körpertemperatur sinken. Antriebslosigkeit, Gewichtszunahme und Frieren sind dafür typische Symptome.

Gerade weil die Aufrechterhaltung der Temperatur so viel Energie benötigt, ist auch die Nah­rungsaufnahme sehr wichtig. Essen stimuliert die Schilddrüsenfunktion. Deshalb frieren wir auch eher, wenn wir wenig gegessen haben. Wenn man über zu lange Zeit nicht genügend Kalorien (< 1500 kcal täglich) zu sich nimmt, so wird die Körperkerntemperatur sogar dauerhaft gesenkt, um Energie zu sparen. Leider kann dieser Prozess nicht rückgängig gemacht werden. Das führt dazu, dass ein Überschuss entsteht, sobald man wieder normal isst. Und dieser wird als Fettreserve gespeichert. So entsteht der berüchtigte Jo-Jo-Effekt.