Darmspiegelung und das Mikrobiom des Darmes

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Eine Darmspiegelung gehört zu den vorteilhaftesten Vorsorgeuntersuchungen, die es gibt, um unsere Gesundheit zu erhalten und Gewebeveränderungen zu erkennen, die zu einem Darmkrebs führen können.

Jeder Darmkrebs entwickelt sich aus einem zunächst ungefährlichen Polyp (eine fingerförmige Ausstülpung, die in den Darm hinein ragt). Während einer Koloskopie lässt sich dieser gut erkennen und rasch und unkompliziert entfernen.

Jeder Darmkrebs entwickelt sich aus einem zunächst ungefährlichen Polyp, der in einer Darmspiegelung unkompliziert entfernt werden kann.

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Entfernung eines Polyps während der Koloskopie (Quelle: Adobe Stock)

 

Dennoch sträuben sich viele Leute vor dieser Untersuchung, vor allem wegen der vorbereitenden Entleerung des Darmes mit Abführmitteln (Lavage). Das ist nötig, weil der durchführende Arzt freie Sicht auf den Darm braucht, um den Zustand des Darmes gut beurteilen zu können. Deshalb muss der Darm zunächst blitzblank geputzt sein.

Doch diese unangenehme Vorbereitung hat auch den Vorteil, dass die Schlackenstoffe aus den Divertikeln  heraus gewaschen werden. Divertikel sind kleine Einbuchtungen, die sich bilden können wenn der Druck auf Darmwand gross ist. Wenn sich dort unverdaute Nahrungsreste ansammeln, kann es zu einer Entzündung (Diverticulitis) führen.

Auch für das Mikrobiom des Darmes kann eine  Lavage von Vorteil sein. Durch die Lavage wird die Bakterienflora vorübergehend um mehr als 90% reduziert! Durch die Reinigung des Darmes ergibt sich die Chance, dass sich die Bakterienflra neu aufbauen kann. Leider geschieht dies nicht automatisch so, wie man es gerne hätte, stattdessen können sich oft auch fremde Keime einnisten. Ein Grund, weshalb 80% der Untersuchten Blähungen, Durchfall Bauchschmerzen und Verstopfung haben.

 

Doch dem kann abgeholfen werden, indem man den Aufbau der Darmflora mit einem hochwertigen Synbiotikum unterstützt. Dies ist eine Kombination von Probiotika (nützlichen Darmbakterien) mit Präbiotika (der Lieblingsspeise dieser Bakterien). Erste Studien zeigen, dass Personen, die nach der Darmspiegelung ein Synbiotikum einnehmen, weniger Verdauungsbeschwerden haben.

Es gibt inzwischen sogar speziell für diesen Zweck entwickelte Probiotika, die besonders gut an den Spiegelblank geputzten Darmwänden anhaften.

Es empfiehlt sich, diese Probiotika während mindestens 4 Wochen einzunehmen. Am besten ist der Effekt, wenn die Probiotika morgens auf nüchternen Magen und abends kurz vor dem Zubettgehen eingenommen werden.

Zudem ist es sinnvoll, nach einer Darmspiegelung auf die Ernährung zu achten. In den Tagen nach der Koloskopie sollte leichte Vollkost mit viel Ballaststoffen zu sich genommen werden.

Geeignete Lebensmittel

  • Reis, Haferflocken, Vollkornprodukte,
  • Gemüse wie Schwarzwurzel und Topinambur enthalten viel Inuliin, ein Präbiotikum, welches insbesondere die Bifidobakterien und Lactobazillen gerne mögen
  • Äpfel und Bananen enthalten Pektine, die ebenfalls präbiotisch wirksam sind
  • Naturjoghurt, Kefir oder Buttermilch sind probiotisch und sind den Bakterien behilflich, die Ballaststoffe zu fermentieren
  • dazu viel Wasser oder ungesüsster Tee

 

Ungeeignete lebensmittel in den ersten Tagen

  • Blähende Lebensmittel wie Kohl, Zwiebeln, Knoblauch
  • Hefehaltiges Gebäck
  • Zucker, Süssigkeiten
  • Alkohol
  • Fettreiche Lebensmittel,
  • Fast Food und Fertiggerichte