#

Über sekundäre Pflanzenschutzstoffe

Heutzutage werden viele Trauben kernlos gezüchtet, um deren Verzehr angenehmer zu machen. Ironischerweise werden so die gesündesten Bestandteile entfernt.

In den Kernen ist nämlich die Konzentration der sogenannten Oligomeren Proanthocyanidine (OPC) am höchsten. Schon 1948 entdeckte der französische Wissenschaftler Jacques Masqualier diese sekundären Pflanzenschutzstoffe, die eine Pflanze bildet, um sich vor UV-Strahlen, Fäulnis oder anderen Erregern zu schützen.

Er fand heraus, dass diese Stoffe die Venenfunktion fördern. Tatsächlich straffen die OPC die Venenwände und beugen so Krampfadern vor. In den Arterien verhindern die OPC die Arteriosklerose. Sie sind äusserst wirksame Fänger von Freien Radikalen, die bei oxidativem Stress anfallen und in verschiedenen Organen Schäden verursachen. Zudem wirken OPC auch entzündungs- und sogar krebshemmend. Sie sind wichtige Katalysatoren, um andere Vitamine aufnehmen zu können.

Die schönsten Äpfel sind nicht die besten

Faszinierend, so werden die Stoffe, die einer Pflanze helfen zu überleben gleichzeitig zu denen, die unsere Gesundheit fördern. OPC kommen in besonderem Masse in Trauben vor und auch in deren Produkten, vor allem im Rotwein. Ähnlich absurd wie bei den kernlosen Trauben ist es auch bei anderen Früchten die OPC enthalten, zum Beispiel bei den Äpfeln. Die müssen heute makellos assehen, damit sie verkauft werden können. Doch es sind nicht etwa die Früchte, die den Schönheitspreis gewinnen, die die höchsten OPC Werte haben. Sondern diese, die sich schon im einen oder anderen Kampf behaupten mussten und Wind und Wetter trotzten. Wenn Pestizide eingesetzt werden, um die Früchte zu schützen, produzieren diese weniger OPC, weil ihnen so die Arbeit von aussen abgenommen wird. Mit dem Sprichwort gesagt: "Not every apple will keep the doctor away". Es zeigt sich also einmal mehr: es geht um die inneren Werte!