Muscle Balance

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«Ein starker Rücken hilft gegen Rückenschmerzen.» Diese Aussage ist nur teilweise richtig, denn wir haben verschiedene Muskelsysteme im Körper und nicht alle können unsere Wirbelsäule stabilisieren.

Unsere Muskulatur ist unterteilt in ein globales und ein lokales System. Die Muskeln des globalen Systems liegen eher oberflächlich und verbinden oft mehrere Gelenke miteinander. Sie sind für Bewegung, Kraft und Geschwindigkeit zuständig und verbrauchen deshalb viel Energie, was sie schnell ermüden lässt. Man nennt sie auch Mobilisatoren.

Im Gegensatz dazu liegen die Muskeln des lokalen Systems tief und verbinden kurze Distanzen über meist nur ein Gelenk. Das macht sie zu Stabilisatoren, die die Gelenke während der Bewegung optimal führen und dadurch die Belastung minimieren. Sie sind langsam und leisten länger dauernde Arbeit.

 

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Auch ein Sixpack ist kein Garant für eine gute Stabilität, denn hier gilt das gleiche, was auch auf der Rückseite gilt: Da die geraden Bauchmuskeln eher oberflächlich liegen und nirgends an der Wirbelsäule direkt befestigt sind, können sie diese auch nicht segmental stabilisieren.

Ursachen einer muskulären Dysbalance

Ungesunde Gewohnheitshaltungen, wiederholte monotone Bewegungsmuster, einseitiges Training bei Sportlern oder falsches Bücken können dieses Gleichgewicht stören. Auch durch Verletzungen oder Schmerzen werden die Stabilisatoren gehemmt und deren Muskelquerschnitt nachweislich verringert. In der Folge versuchen die Mobilisatoren die Aufgabe der Stabilisatoren zu übernehmen. Durch die dafür ungünstige Lage und die falsche Muskel- Zusammensetzung sind sie dieser Aufgabe jedoch nicht gewachsen und verspannen sich.

Ein Krafttraining an Geräten aktiviert nicht automatisch die Stabilisatoren. 

Doch wie kann man dieses Gleichgewicht wieder herstellen? Ein Krafttraining an Geräten aktiviert nicht automatisch die Stabilisatoren. Die trainiert man nur durch gezielte koordinative Übungen, anfangs am besten physiotherapeutisch angeleitet und kontrolliert, um dann im Alltag und Training integriert zu werden.

Dabei sind Geräte wie der SensoPro hilfreich, die neben der Kraft auch grosse Anforderungen an das Gleichgweicht stellt. Das System der Stabilisatoren ist auch massgeblich daran beteiligt, alle Körperabschnitte so einzustellen, dass das Gleichgewicht bei Lageveränderungen gehalten werden kann.

 

Anja Rosin ist Sportphysio- und Manualtherapeutin